Weißt du
noch?
Immerhin stand unser Haus schon gut 30
Jahre, als wir den Entschluss fasten, ein paar € von den Rücklagen zu
investieren und unser Haus zur allgemeinen Verschönerung, den Vorgaben des
Zeitgeistes folgend, mit frischen Tapeten zu versehen. Solche nicht gerade
kostengünstige Maßnahmen sind jedoch vielfach nicht der Werterhaltung
geschuldet, sie dienen auch der persönlichen Erbauung, weil es sich in frisch
gestrichenen Räumen besser lebt als in verwohnten alten.
Also ließen wir sie kommen, die Vertreter
der verschiedenen Zünfte. Den Bauherren fällt in dieser Phase des Projektes die
nicht unmaßgebliche Rolle zu, alle Termine zu koordinieren und dafür zu
sorgen, dass zunächst der Tischler die neuen Fenster einsetzt und im Anschluss
dem Maler die Wände überlassen werden. Ganz zu schweigen
vom
Elektriker, dessen Gewerk auch als “ Erledigt“ gestempelt sein sollte, bevor der
Tapezierer die Bühne betritt.
Ist der Bodenbelag in Küche und Flur dann
noch der Erstausstattung zuzurechnen, empfiehlt es sich, die weitere Verwendung
einer kritischen Kontrolle zu unterziehen. Wer zu dem Ergebnis kommt, „die gehen
noch“, sollte den Abstand des Verlege-Datums mit dem heutigen Datum zur
Berechnungsgröße heranziehen. Schnell wird deutlich, dass die Ende der 80er
Jahre verbauten Fliesen dem Ideal der Vergangenheit angehören und im Zuge der
anstehenden Renovierungsarbeiten ausgewechselt werden sollten. Allein das sich
heute zur Verbauung durchgesetzte Format in den Dimensionen 80 cm x 60 cm ist
als Quanteansprung in der Lauf – Hygiene eines Fußbodens zu sehen.
Als der
Fliesenlegermeister das Haus mit schwerem Gerät, wie Presslufthammer,
betrat, verlor unsere Burg endgültig den Status des Bewohnbaren.
Den Schlusspunkt sollte unser Büro
setzen, dessen Fertigstellung wir weit nach hinten zu verschieben trachteten, da
sich die DEUTSCHE Glasfaser angekündigt hatte, unseren Anschluss
fertigzustellen.
Und neue Löcher oder gar
Deckendurchbrüche in gerade hergerichteten Wänden, nein das geht gar nicht.
Ein Büro zeichnet sich aus durch meterhohe vollgestopfte Bücherregale, deren
Inhalte jetzt auf den Rest des Hauses verteilt werden mussten. Das Schicksal
wollte es offenbar so, dass dieser Zustand bis auf den heutigen Tag nicht
zurückgebaut werden konnte, denn im Laufe der Zeit sollte eine unschöne Störung
unsere Pläne durchkreuzen.
Unser Sohn Steffen war im Auftrag seiner
Mutter im Jahr zuvor im Badezimmer unterwegs, einen verstopften Waschbeckenanschluss zu
überprüfen. Nicht ungeschickt in allerlei handwerklichen Fertigkeiten, ist ihm so
ein eigenverantwortlicher Auftrag durchaus zuzumuten. Dramatisch zu nennen ist
da eher ein Tag im Februar 2023, also geraume Zeit später, an dem das reparierte Waschbecken eine maßgebliche
Rolle spielt.
Um Zugang zum Abfluss zu bekommen musste
eine in der Wand verschraubte Abdeckung entfernt werden. Ohne Zweifel eine
Aufgabe, der Steffen gewachsen war.----- Die Rückseite der Waschbeckenwand gehörte
zu einer Wand im Gästezimmer, die sich gerade mit frischer Tapete und
umweltverträglicher Farbe präsentierte. Mit anderen Worten: Die Maler waren hier
gerade durch. Diese Wand war über die ganze Breite und etwa 1m hoch quatschnass.
Ohne Zweifel, wir hatten es mit einem GAU (Größter Anzunehmender Unfall) zu tun.
Es bedarf vieler Hände um einen
Wasserschaden substantiell zu kurieren. So hatte sich, auf Geheiß der
Versicherung, auch ein Team angemeldet, dass sich auf Trocknung von Wänden und
Decken verstand. Hatte ich im Stillen noch gehofft, dass wir von einem höchstens
mittelschweren Schaden auszugehen hätten, zerplatzte die Hoffnung mit der
Schadensaufnahme:
Die
Trocknungsfirma hatte alles was zur Sanierung von feuchten Wänden notwendig ist
dabei. Auch schweres Gerät wie Bohrhammer, um Putz und Fliesen von den Wänden zu
meißeln. Da es sich hier um einen Versicherungsfall handelt, stellt die
Versicherung auch die Handwerker. Tröstlich, dass wir uns angeblich um nichts
kümmern müssen.
Statt in gemütlichen und frisch
renovierten Zimmern, leben wir nun auf einer Baustelle und ein Ende ist nicht in
Sicht. Dafür kommt aber noch was anderes...
Seit Jahren quält sich die Menschheit mit
Corona herum. Man ist gehalten, sich hinter Masken zu verstecken und feiert keine
großen Feste. Die Krankheitsverläufe
werden immer milder und die Tatsache, dass es einen guten Bekannten
erwischt hat, verliert ihren Schrecken. Auch unser Umfeld macht da keine
Ausnahme. Gefühlt ist einer nach dem andern mal dran und hat sich irgendwo
infiziert. Rein subjektiv nimmt man zur Kenntnis, dass man offensichtlich bis
zuletzt übrig bleibt und sich nicht ansteckt.
Dann passiert es doch. Mitten in der
Renovierungsphase mit Wasserschaden ist ein 2. Strich im Schnelltest
aufgetaucht. Wir warten ab und hoffen, dass der 2. Strich sich bald wieder
verabschiedet, denn weiter kommen wir erstmal doch nicht auf unserer Baustelle,
denn die Handwerker haben alle abgesagt.
Hier könnte diese kleine Geschichte eigentlich Ende finden, kann sie aber nicht, denn es geht weiter
Nun waren
alle Zimmer mit neuem Tapeten und frischer Farbe versorgt. Hinzu kommt ein neues
Bad, das nicht nur weitestgehend
barrierefrei gestaltet ist sondern nach jedem Duschgang das Wasser im ganzen
Badezimmer verteilt. Der Grund liegt eindeutig bei einer viel zu kurzen
Seitenwand, die das Duschwasser nicht eindeutig zurückhält. Immerhin haben wir
eine Dusche nach dem „Walk In“ Verfahren, man geht quasi durch einen Kanal bis
an das Ende der Anlage und kann dann in der hinteren Ecke mit den übliche
Duschgeräten hantieren.
Soweit so
gut. Dann kam der Schornsteinfeger und teilte uns mit, dass die Abgastemperatur
viel zu hoch sei. Der vom Schornsteinfeger umgehend benachrichtigte Klempner kam
zum gleichen Ergebnis. Praktisch kam das Urteil der Fachleute einem Totalschaden
unserer Heizungsanlage gleich. Nun auch noch die Heizung, nach zweijähriger
Baustelle im Haus,
Die
Energiewende macht die Auswahl des richtigen Heizungssystemes nicht
einfacher.
Als halbwegs aufgeklärte und verantwortungsvoll handelnde Staatsbürger war uns
bewusst, dass wir unseren Beitrag an
der Energiewende zu leisten hatten
und schlossen somit den Betrieb der Heizung mit fossilen Brennstoffen aus. Stand
der Technik sind heute Wärmepumpen.
Wir
besuchten Messen und Ausstellungen und ließen sie kommen , die Vertreter der
Zunft der Wärmepumpen, die uns alle, je nach kaufmännischem Geschick, zu
erklären suchten, warum wir das Beste für unser Anliegen tun könnten, wenn
unser Problem mit einem Produkt aus ihrem Hause lösen würden. Bei allen
Unterschieden in Konzeption und Technik, waren sich alle Anbieter in folgender
Frage einig: : „Eine Wärmepumpe ist
nur in Verbindung mit einer
Photovoltaik Anlage sinnvoll.
Eine nachvollziehbare Aussage. Auch wenn die
Projektkosten in diesem Fall die Schmerzgrenze geknackt haben. Stand Oktober2024
ist: Photovoltaik ist auf dem Dach und die notwendigen Elektrik im Keller ist
istalliert. Fehlt nur noch der Segen vom ÜWL.
Dann kommt
noch die Wärmepumpe. Die Fachleute haben sich schon angekündigt. Mit Spannung
erwarten wir den Beginn der Arbeiten und wir hoffen dann aufs Fertigwerden nur
noch Fertigwerden…..